Schiffsbruch in der Antike

Warum die Adria seinerzeit so viele Opfer forderte.



Das wir heute ein Schiff besteigen, ein Ticket lösen und beim Kapitänsdiener im feinen Abendanzug am Tisch des Kapitäns sitzen, das war nicht immer so.

Vor gut 2000 Jahren, als der Kompass noch lange nicht erfunden war, scheuten sich auch erfahrene Seeleute davor, ein Meer zu queren, bei dem man den Blick auf das Land verlor. Es wurde immer in augenscheinlicher Nähe zum Land gesegelt. Selbst beim Queren des Meeres musste zumindest auf einer Seite Land sichtbar sein zumindest in Sicht kommen.

Heute, gesteuert vom Autopiloten, mit Magnet- bzw. Kreiselkompass und elektronischen Seekarten wo uns mit Bits und Bytes sogar die Abtrift durch Wind und Strömung sowie die Missweisung (Polkappenverschiebung) eingerechnet wird, ist es für uns Segler ein Leichtes diese Gewässer zu befahren.

Reisen wir gut 2000 Jahre zurück. Segelfrachtschiffe waren damals anders gebaut als unsere heutigen modernen Segelyachten. Gesteuert wurde nach Sicht. Ein gegen den Wind aufkreuzen war nicht möglich. Der Ballast, der das Schiff aufrecht hielt, war nicht so wie jetzt üblich als Kiel aus Gusseisen angegossen, sondern in Form von Kugelsteinen, die mittig des Schiffsrumpfes gelagert wurden. Die Bauweise der Schiffe war seinerzeit bauchig und rund. Bordwände konnten das Überschwappen von Wellen nicht oder nur schlecht aufhalten. Wellen und Sturm ausgesetzt, war dies oftmals der Untergang damalige Segelfrachtschiffe.

Wenn man bedenkt, dass die Adria an Kroatiens Seite zu jener Zeit Haupthandelsroute für den Schiffsverkehr nach Afrika und Asien war, ist es nicht verwunderlich, dass viele dieser Holzsegler ihr Ziel auf Grund der stürmischen See nicht erreichten.

Seinerzeit gab es zwei Haupthandelsrouten. Die erste führte von Aquileia um Istrien herum nach Norden, entlang der Ostküste der Adria nach Korfu. Die andere Route erstreckte sich entlang der Adriaküste der Apenninenhalbinsel und überquerte die Adria vom Kap Santa Maria de Leuca auf die Insel Korfu oder Durrës in Albanien.

Hier verschmolzen beiden Routen zu einer Route, der die Schiffe entlang des Peloponnes und weiter entlang der Küste der griechischen Inseln Kreta und Zypern nach Kleinasien und dann entlang der Küste Israels zum afrikanischen Hafen Alexandria folgten.

Beide Handelsrouten mussten jedoch durch den Kanal von Otranto. Dort wo die Adria am engsten ist wurden die Schiffe bei schlechter Wetterlage durch Sturm und haushohe - brechende Wellen - gezwungen Ihren Kurs zu ändern und in die offene See im Norden einzufahren. Ein verrutschen der Ladung, oder der Ballaststeine ließ so manch ein Schiff auf hoher See kentern. Viele andere wurden durch die Wucht des Windes an der felsigen Küste vor Dubrovnik zerschlagen.

Anmerkung: Ich selbst habe den Kanal von Otranto bereits mehrmals durchsegelt. Und ja, ich kann dazu nur sagen; nur ein einziges mal hatten wir im Herbst optimale Bedingungen, Sonne und gemäßigten Wind. Der Rest, waren schlaflose Nächte und Wellen die wie Häuser auf dich zurollen. Nur diesmal, waren die Crews erfahrene Segler auf hochseetüchtigen Schiffen. Seinerzeit ...

Von Rom bzw. von Aquileia aus wurden Truppen nach Alexandria und am Rückweg, Getreide und Handelsgüter sowie Passagiere, befördert. Gesegelt wurde nur bei Tageslicht und immer in Ufernähe. Im Winter blieben die Schiffe in den geschützten Häfen und Buchten vor Anker. Nachts wurden die Schiffe zum Schutz teils aus dem Wasser auf das Ufer gezogen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass eine Schiffsreise von Rom nach Afrika, bei besten Bedingungen, weit über einen Monat dauerte.

Einer der gefürchtetsten Winde ist der aus Süden wehende und hohe Wellen auftürmende JUGO. Die Kroaten nennen ihn auch Silok oder Siroko (Sirocco). Er war gefürchtet, weil der Wind von Afrika kommend, viel Zeit hat um Welle aufzubauen und auf Grund der Düsenwirkung in der Meerenge um Otranto besonders stürmisch und wild ist. Schiffe die seinerzeit vor diesen orkanartigen Stürmen mit meterhohen Wellen und Gewitterfronten mit Windhosen, die auch heute noch uns Segler das Fürchten lehren, fliehen mussten, fanden - sofern sie den Sturm entkommen konnten - Unterschlupf in einer vor Wind und Wellen geschützten Bucht um und vor Dubrovnik. Selbst der geschützte Ankerplatz nordöstlich der Insel Lokrum, unweit von Dubrovnik gelegen, konnte oftmals nicht erreicht werden. Verlorene Schiffe waren zu jener Zeit natürliche Gegebenheiten.

Historiker haben drei berühmte Persönlichkeiten die in den Stürmen von Otranto kenterten, sich jedoch an die Küste vor Dubrovnik retten konnten, recherchiert. Diese sind:

>> Paulus der Apostel im Jahr 60 n. Chr.
>> Der berühmte englische König Richard das Löwenherz im Jahr 1192
>> und der Gründer des Franziskanerordens, Franz von Assisi im Jahr 1212 und 1219.
>> Franz von Assisi hatte sogar zwei Mal das feuchte Vergnügen.
Viele der Unglücke vergangener Zeiten wurden von Historikern nicht erfasst und gerieten somit gänzlich in Vergessenheit.

Wir Taucher finden jetzt meist nur mehr die übrig gebliebenen Reste seinerzeitiger Schiffsladungen. Wertvolle Amphoren als tönerne Ladung, Ballaststeine und gelegentlich Metallteile zumeist von Anker bzw. von dessen Flunken.

Erst vor wenigen Jahren wurden ca. 400 Amphoren, aus der Zeit um Christi-Geburt, unweit der Insel Pag gefunden.

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